Ehemaliges Rittergut Rüdigershagen
Historische Spurensuche auf dem Hagenschen Gutshofm mit restaurierter Teichanlage.

Das ehemalige Rittergut Rüdigershagen, auch als Hagenscher Gutshof bekannt, hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Ursprünglich stand an dieser Stelle eine mittelalterliche Burganlage, der Unterwall, die um 1315 zerstört wurde. Um 1590 errichtete Hans vom Hagen an ihrer Stelle ein neues Rittergut, das aus einem Fachwerk-Herrenhaus, Wirtschaftsgebäuden und einer Gutsmühle bestand.
Im 18. Jahrhundert war das Rittergut im Besitz der Familie vom Hagen, darunter Philipp Anton vom Hagen, der von 1789 bis 1817 als Landrat tätig war. 1792 umfasste das Gut 743½ Morgen Landbesitz, während die übrigen Einwohner nur 8 Hufen und 8½ Morgen ihr Eigentum nannten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Rittergut im Rahmen der Bodenreform enteignet. Das als Denkmal ausgewiesene Herrenhaus wurde 1984 kurz vor einem Staatsbesuch abgerissen, wobei nur einzelne Gebäudeteile erhalten blieben.
In den 1990er Jahren erwarben Rüdiger Heckel und Bianka Grundmann die Ruine des Gutshofes, der zu dieser Zeit fast nur noch aus Grundmauern bestand. Von 2006 bis 2010 restaurierten sie das Gebäude denkmalgerecht, wobei sie besonderen Wert auf die Wahrung des ursprünglichen Charakters legten.
Heute sind von der historischen Gutshofanlage noch einige Gebäudeteile erhalten, darunter Teile der Stallungen, in denen sich heute die örtliche Feuerwehr befindet. Diese erhaltenen Bereiche lassen einen Eindruck von der einstigen Größe und Bedeutung des Rittergutes erahnen.